Fragen und Antworten zu Fotos und Bildern
Immer wieder tauchen Fotos und Abbildungen auf, die nicht so richtig zugeordnet werden können. Wir wollen hier solche Abbildungen vorstellen, in der Hoffnung, die Unklarheiten mit Ihrer Hilfe aufzuklären. Umgekehrt können auch Sie uns solche Fotos zusenden, bei denen Sie Fragen geklärt haben möchten.
Unsere Fotos
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Gasthaus“Zum Bären“
In unserer Serie über Gasthäuser in Oberzent stellen wir heute ein Foto des Gasthauses “Zum Bären“ am Beerfelder Marktplatz vor. Dasselbe wurde 1925 als Ansichtskarte verschickt. Heute interessieren uns die Umstände, wie das Foto zustande kam. Vielleicht weiß ja noch jemand, wer dort abgebildet ist und was der Anlass für das Foto war.
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Vor Beerfelden
Wieder einmal stellen wir ein Foto vor, zu dem eine Frage offen ist. In diesem Fall ist es die Frage nach der Örtlichkeit. Das Bild mit dem Kuhgespann gibt uns dazu nicht viele Anhaltspunkte.Rechter Hand, hinter den Büschen, ist der Giebel eines Wohnhauses erkennbar. Eventuell könnte man aus dem in der Ferne erkennbaren Verlauf der Höhenzüge auf einen bestimmten Bereich schließen? Auch dazu, wann das Bild aufgenommen wurde, haben wir leider keine Informationen, da die Karte nicht datiert ist.
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Eine Bombe auf dem Metzkeil
Auf den ersten Blick scheint es sich hier um eine ganz gewöhnliche Ansichtskarte zu handeln, die 1936 vom Betreiber des Gasthauses "Zur Traube" in Auftrag gegeben wurde. Erst die Vergrößerung brachte ein erstaunliches Detail zum Vorschein. Mitten auf dem Metzkeil, hier ganz rechts hinter dem Kleinwagen, steht eine große Fliegerbombe.
Was soll eine Bombe auf dem Metzkeil? Diese Frage galt es zu beantworten. Zunächst einmal fiel auf, dass auf der Bombe scheinbar ein Schriftzug vorhanden war. In der weiteren Vergrößerung und mit etwas Phantasie konnte dieser als "Luftschutz tut Not!" entziffert werden.
Die Recherche ergab, dass es sich hierbei um eine Aktion des Ende April 1933 gegründeten und dem Luftfahrtministerium unter Hermann Göring unterstehende Reichsluftschutzbund (RLB) handelte. Dieser war zuständig für die Schulungen von ehrenamtlichen Luftschutzwarten. Nach Einführung der Luftschutzpflicht 1935 hatten sich weite Kreise der Bevölkerung einer Dienstpflicht zu unterziehen. Bis 1939 wuchs der RLB auf über 13,5 Millionen Mitglieder an. Sein Auf- und Ausbau war mit einer aufwendigen Propaganda unter dem Motto "Luftschutz tut not" verbunden. Mit Plakaten, Werbe- und Schulungsmaterialien sowie öffentlichen Vorführungen und Lehrgängen sollte die Bevölkerung auf einen künftigen Krieg eingestimmt werden und lernen, sich vor Luftangriffen zu schützen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass im April des Jahres 1936 der Angriff deutscher Fliegerverbände auf die baskische Stadt Guernica stattfand. Hitler hatte sie zur Unterstützung des Generals Franco nach Spanien entsandt, um diesen im dortigen Bürgerkrieg (1936 – 1939) zu unterstützen. Es handelte sich um einen der ersten Luftangriffe, welche die Tötung von Zivilisten, mit dem Ziel der Demoralisierung der Bevölkerung vorsah. -
Pablo Picasso malte 1937 sein “Guernica“ zur Mahnung an dieses Ereignis.
Niemand ahnte 1936, wie furchtbar sich diese menschenverachtende Militärstrategie nur wenige Jahre später an den deutschen Städten rächen sollte. Dass es, nach all diesen sinnlosen Grausamkeiten, bis heute nicht gelungen ist, friedlich miteinander umzugehen, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. -
Villa Saul nach 1905
Auf die Rückseite des Fotos hat jemand „Beerfelden Villa Saul“ geschrieben. In der Vergrößerung steht am Eingang vermutlich “Villa Frieda“. Hat jemand eine Ahnung, was für ein Bezug zu Beerfelden bestehen könnte?
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Wirtschaft Wilh. Neue
Anscheinend hat hier der Ansichtskartenverlag J. Beckmann einen Fehler gemacht. Die angebliche “Wirtschaft Wilh. Neue“ kann ich keiner Straße in Beerfelden zuordnen. Oder weiß es jemand besser?
Das Gasthaus mit Metzgerei "Zum Adler" wurde von Friedrich Wilhelm Neuer im Eberbacher Weg gegründet und ist den Älteren daher auch noch unter dem Namen "Wegs-Neier" (hochdeutsch Wegs-Neuer) ein Begriff, allen anderen unter "Metzgerei Rebscher". Der beigefügte Bildausschnitt zeigt allerdings, dass dieser Standort nicht mit dem Bild in der Ansichtskarte übereinstimmt. Die Vermutung, dass beim Erstellen der Karte das Bild vertauscht wurde, liegt daher nahe. -
Ein aufmerksames Vereinsmitglied hat festgestellt, dass es sich bei dem abgebildeten Straßenzug um die Kirchstraße und bei der großen Gaststätte um die „Glocke“ handeln könnte. Nach anfänglichen Zweifeln und einer Ortsbesichtigung muss man sagen, dass die Glocke tatsächlich als der gesuchte Ort in Frage kommt. Natürlich wurden dort über die Jahre sehr viele Umbauten vorgenommen, sodass sich das Gebäude heute in vielen Dingen unterscheidet. Darum möchten wir hiermit eine Anfrage starten, ob eventuell jemand ein altes Foto besitzt, das diese Zuordnung bestätigen könnte.
Über Ihre Mitteilungen freuen wir uns unter info@geschichte-oberzent.de oder telefonisch bei Michael Schmitt unter 06068/3371.